EJUS (1925)

dystopias , economic , sci-fi

Die Geschichte

…werden die Protagonisten der beiden vor­hergehenden Romane zusammengeführt, der iri­sche Journalist und Hobby­detektiv Brian O’Keefe und der Psy­choanalytiker Harvey Word. Gemeinsam ver­­­­suchen sie das geheimnisvolle Verschwinden und gleichsam mysteriöse Wie­­­­derauftauchen von John Manninger, einem Erfinder wie John McKennan, zu ergründen, wo­bei Word ums Leben kommt. Manninger Sen., der Vater von Fred Manninger – seinerseits mit Harvey Word befreundet – war der Entwickler eines Verjüngungs­mittels, für teures Geld erhältlich unter dem Markennamen ‚EJUSʽ (eine Abkürzung für ‚Ewige Ju­­gend und Schön­heitʽ), dessen chemische Formel, noch bevor es ohne Gesundheitsschäden hergestellt werden konnte, von dem kriminellen Haupttäter des Ro­mans, Henry Bright, Eben­bild von Car­diff und Word, gestohlen und auf einer einsamen Insel in Mas­sen­pro­duktion fabrik­mäßig produ­ziert wurde, wodurch er – sowie seine Ehefrau Delia – ein enormen Vermögen aufhäufen konn­te. Die Schat­ten­seite dieses Reichtums war jedoch die hochgradig gesundheits­schädi­gen­de Herstellungsmethode des Verjün­gungs­mittels, aufgrund derer die zwangs­wei­se auf eine ab­gelegene karibische In­sel verfrachteten und dort versklavten Arbeiter in­nerhalb kurzer Zeit zu Zom­bies wurden. Auch John Manninger war von Bright auf diese Hölleninsel – da­her der Titel der Neuauflage des Romans, Insel der Verdammnis – geschafft worden. Es ge­lang ihm jedoch – gleichwohl sein Gedächtnis unter der Einwir­kung der bei der Produktion von ‚Ejusʽ freigesetzten giftigen Dämpfe be­reits stark gelitten hatte – zu entkommen und wurde nach seiner Entdeckung in Cen­tral Park von O’Keefe und dessen amerikanischen Helfes­hel­fer Tom­my An­der­son, einem ehe­maligen Taschendieb, nach North Dakota auf eine ent­lege­ne Farm zu seiner eigenen Sicherheit ‚entführtʽ. Damit teilt sich die Hand­lung des Romans vor­über­ge­hend in zwei Stränge. Denn auch dort, im Norden der USA, führen Bauern, allesamt Mitglieder der ‚Federated Farmers’ Labor Partyʽ, einen schein­bar aussichtslosen Kampf ge­gen Großgrund­besitzer und Wucherer. Stell­ver­tre­tend für diesen Kampf ist Daisy Smith, die in Zur Mühlens Desberry-Kri­mis wiederum in einer Reihe kämpferischer Frauenfiguren steht: Winifred Car­diff (in Der blaue Strahl), Grace Mathers (in An den Ufern des Hudson) sowie Ethel Bright, Tochter des verbrecherischen Millionäre, sowie Mariposa, Widerstands­kämp­ferin auf der Karibik-Insel, im vorliegenden Roman.65 O’Keefe, dem ei­gent­lichen Pro­tagonisten, gelingt es letztendlich, mit Hilfe von Tommy An­der­son,66 die versklavten Insel­arbeiter zu befreien, wobei Henry Bright und seine Aufseher ums Leben kommen.

Die Autorin

Hermynia Isabelle Maria Zur Mühlen, auch Hermynia zur Mühlen, geborene Hermine Isabelle Maria Folliot de Crenneville (* 12. Dezember 1883 in Wien, Österreich-Ungarn; † 20. März 1951 in Radlett, Grafschaft Hertfordshire, Großbritannien) war eine österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin. Hermynia Zur Mühlen (1883-1951) trat nach 1918 zunächst als Übersetzerin aus dem Russischen, in den 1920er Jahren verstärkt auch des Amerikanischen/Englischen, insbesondere von Upton Sinclair, in Erscheinung und widmete sich, im Umfeld der KPD-Literaturpolitik sehr früh auch dem Genre des proletarischen Kinderbuchs sowie des Märchens. (…) die unter dem Pseudonym Lawrence H. Desberry zwischen 1922 in Zeitungen wie als eigenständige Bücher veröffentlichte Kriminalromane, die zugleich auch politische Analysen und Botschaften transportierten.