Utopien und Aufklärung

Das Projekt «Utopien und Aufklärung» untersucht wie sich mittels der literarischen Stilmittel der Ironie, der Satire und der Komödie neue Erkenntnisse, unter anderem auch wissenschaftlicher Natur, befördern oder bekämpfen lassen.

 


Projektbeschrieb

Was können wir aus «Gullivers Reisen» lernen? Wie eines der bösesten Bücher der Welt zum «lustigen Kinderbuch“ verkommt ist in zahlreichen literaturhistorischen Betrachtungen zum Werk von Jonathan Swift beriet niedergelegt. Als ironischer, selbstreflektierender Bestandteil (natur-) wissenschaftlicher Vorlesungen haben Gullivers Reisen noch eine Karriere vor sich, wie auch Horace Walpoles Erzählung der Drei Prinzen von Serendip oder die gleiche Geschichte in Voltaires Zadig als Schlagwort für «glückliche Zufälle» in der Forschung Verwendung findet. Dass in diesen Schriften Forschungsmethodik (Induktion versus Deduktion) verhandelt wird, findet, auf beiden Seiten der Arts and Sciences kaum Erwähnung.

Mich interessiert das Stilmittel der Ironie, der Satire, der Komödie um neue Erkenntnisse zu befördern oder auch um sie zu bekämpfen wie der Jesuitenpater Gabriel Daniel (was für ein mächtiger Name), der seine Planetenreise beschreibt, die Descartes’ Tourbillons ad absurdum führt.

aus : Voyage du Monde de Descartes. A Amsterdam, Chez Pierre Mortier, Librairie, 1700.
aus: Voyages de Gulliver, dans des contrées lointaines par Jonathan Swift, Ill. de Jacque Boullaire, Editions de Pleiade, Paris 1929